Putter Fitting: Schritt für Schritt zum stabileren Putt

Fitter justiert die Körperhaltung des Spielers beim Putting‑Setup, Fokus auf Augenlinie und Ballposition

Ein gutes Putter Fitting kann dir schnell mehrere Schläge ersparen. In diesem Praxisbericht beschreibe ich, wie ich gemeinsam mit einem erfahrenen Fitter systematisch den Putter und meine Technik angepasst habe. Ziel ist mehr Stabilität, bessere Treffpunkt-Konsistenz und damit deutlich verbesserte Längenkontrolle.

Step 1: Ausgangslage klären – das Pre-Fit-Interview

Putter-Fitting

Bevor wir irgendetwas messen, kläre ich immer erst die Erwartungen und Probleme. Typische Fragen sind:

  • Verlierst du vor allem Länge oder Richtung?
  • Wie viel Zeit investierst du ins Putten?
  • Hast du in letzter Zeit Setup oder Länge verändert?

In meinem Fall war das Ergebnis eindeutig: „Eher die Längenkontrolle.“ Das ist eine klassische Ausgangslage für ein Putter Fitting, denn viele Puttprobleme lassen sich auf inkonsistente Treffpunkte zurückführen.

Moderator und Fitter im Gespräch vor den Putter-Wänden im Studio

Step 2: Daten erfassen mit Trackern und Kameras

Für ein fundiertes Putter Fitting messen wir mit einem Präzisionssystem (z. B. Foresight GCQuad) Schlägerkopfgeschwindigkeit, Eintreffwinkel, Treffpunkt und Ballstart. Vier Hochgeschwindigkeitskameras zeichnen alles auf. Du kannst mit solchen Daten nichts verbergen.

Foresight Messgerät Anzeige mit Putterdaten

Wichtig: Arbeite prozessorientiert. Die Daten sind die Grundlage, aber das Ziel ist, durch Prozessänderungen wiederholbare Ergebnisse zu erzeugen.

Step 3: Treffpunkt analysieren – der Schlüssel zur Längenkontrolle

Die Quintessenz beim Putter Fitting lautet: Mittigkeit des Treffens für Längenkontrolle extrem wichtig. Wenn du oft eher an der Spitze triffst, leidet die Energieübertragung und du bekommst inkonsistente Distanzen.

  • Beispiel: Mittig getroffene Putts rollen 3,00 m, Spitzentreffer nur 2,70 m.
  • Wenn dein Gefühl an die 2,70 m gewöhnt ist, wirkt ein mittiger Treffer plötzlich zu lang.
Zwei Putter-Gewichte (silber und gold) in Händen, klare Detailaufnahme

Step 4: Länge und Toe Hang anpassen

Die Schaftlänge beeinflusst Setup, Augenlinie und damit indirekt den Treffpunkt. Wir haben bei mir von 36 Inch auf 35 Inch reduziert, um die Treffpunkte mittiger zu bekommen. Gleichzeitig haben wir den Toe Hang angepasst: statt extremem Toe Hang ging es in Richtung Mini Toe Hang.

Konkrete Schritte:

  1. Kurz testweise 1 Inch kürzer spielen und Trefferlage prüfen.
  2. Toe Hang so wählen, dass er zur Schwungbahn passt (Arc vs Square).
  3. Bei Bedarf auf Armlock oder Broomstick-Längen rückgreifen, die im Sortiment erhältlich sind.
Putter-Fitting: Experte erklärt Schaftlänge und Toe Hang am Putter vor Monitor mit Messdaten

Step 5: Setup, Augenlinie und Ballposition optimieren

Material kann viel bewirken, aber Technik bleibt entscheidend. Drei Basispunkte:

  • Augenlinie über dem Ball halten: Das reduziert unerwünschte Bahnänderungen.
  • Ballposition: Bei einer Arc-Bewegung hilft eine leicht linksere Position, die Schlagfläche neutraler zu treffen.
  • Körperhaltung: Etwas aufrechter mit höheren Händen verschafft mehr Stabilität und weniger Handgelenksaktion.
Fitter justiert die Körperhaltung des Spielers beim Putting‑Setup, Fokus auf Augenlinie und Ballposition

Diese kleinen Anpassungen im Setup können sofort die Arc-Größe reduzieren und damit die Treffpunkt-Konstanz verbessern.

Step 6: Materialwahl – Schlagflächendesign, Insert und Kopfgewicht

Die neuen Putterflächen, die von künstlicher Intelligenz entworfen wurden, zielen genau auf ein Problem: maximale Verzeihung bei nicht optimalen Treffpunkten. Kleine Erhebungen auf der Rückseite der Schlagfläche sorgen dafür, dass Spitzentreffer kaum an Längenkontrolle verlieren.

  • Two Hauptvarianten der Oberfläche: Mild (gefräst, etwas festeres Gefühl) und White Hot Insert (weicherer Softtouch).
  • Kopfvolumen beeinflusst Massenträgheit: größere Köpfe wie die Number 7 geben mehr Stabilität.
  • Gewichtung: Ein leicht kopflastigerer Kopf kann die Wiederholbarkeit erhöhen.
Nahaufnahme eines Putterkopfs mit sichtbarer Kopfform und Insert‑Details

In meinem Test fühlte sich ein etwas schwererer Mild-Kopf am stabilsten an. Treffpunkte und Schlagflächenausrichtung waren damit deutlich kontrollierter.

Step 7: Ausrichtung trainieren – Triple Track und visuelle Hilfen

Ausrichtung ist oft unterschätzt. Entweder mal eine Linie auf den Ball malen oder Triple Track Technologie verwenden. Der Unterschied ist messbar: Mit Triple Track richtete ich den Ball deutlich mittiger aus als mit reinem Blick über den Putter.

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Vorgehen:

  1. Ball mit Linie oder Triple Track ausrichten.
  2. Putter anlegen wie Kimme und Korn.
  3. Festhalten und nicht bewegen, bis du sicher bist, dass alles stimmt.

Pro Tipp: Schau dir Top-Spieler an. Wenn Tour-Spieler dieses Hilfsmittel nutzen, dann aus gutem Grund. „Wenn die sowas machen und sie können es deutlich besser als wir, dann hilft es uns auch.“

Step 8: Abschlusstest und Trainingsplan

Nach Anpassungen heißt es testen: kurze Serien auf 3-4 m, dann progressive Steigerung auf 10-15 m. Messwerte, die sich verbessern sollten:

  • Treffpunkt-Verteilung näher zur Mitte
  • Stabilere Efficiency (Bahn-zu-Ball-Geschwindigkeits-Umsetzung)
  • Geringere Richtungsabweichung (z. B. 0,6 Grad bei 3-4 m ist vernünftig)
Finger zeigt auf Foresight‑Messanzeige mit Effizienz‑ und Ballwerten

Trainingsempfehlung: Regelmäßig 10-15 Minuten strukturierter Putting-Übungen statt sporadischem „einfach so“ Putten. Wiederholung und Prozessorientierung bringen mehr als reine Ergebnisjagd.

Spieler steht am Ball auf der Putting‑Mat und bereitet den Putt vor

Häufige Fehler beim Putter Fitting

  • Zu schnelles Festlegen auf ein Modell ohne Technikcheck.
  • Zu viel Fokus auf Ergebnis statt auf Prozess.
  • Zu wenig Beachtung von Ballposition und Augenlinie.

Wie erkenne ich, ob mein Putter zu lang ist?

Wenn die Augenlinie nicht über der Balllinie steht und die Treffpunkte tendenziell an der Spitze liegen, ist der Putter oft zu lang. Ein Test: 1 Inch kürzer probieren und wieder messen.

Was ist wichtiger: Insert oder Kopfdesign?

Beide sind wichtig. Das Insert beeinflusst Gefühl und Klang, das Kopfdesign Masseträgheit und Stabilität. In Kombination mit der richtigen Länge und Ballposition ergibt sich die beste Lösung.

Bringt künstliche Intelligenz in der Schlagfläche wirklich Vorteile?

Ja. KI-optimierte Muster zielen darauf ab, Energieverlust bei Fehltrifftreffer zu minimieren. In Tests reduzieren sie Längenverluste bei Spitzentreffern deutlich.

Wie viel Zeit sollte ich ins Putten investieren?

Besser kurze, aber regelmäßige Einheiten: 10-15 Minuten täglich oder zumindest vor jeder Runde strukturierter. Qualität vor Quantität.

Was kostet ein modernes AI-Putter-Modell?

Preise variieren. Beispielpreise waren 299 Euro für die Standardvariante und ca. 499 Euro für die mildere, gefräste Version mit höherer Massenträgheit.

Fazit

Ein durchdachtes Putter Fitting kombiniert Daten, Material und Schwungtechnik. Die wichtigsten Hebel sind Treffpunkt-Konsistenz, passende Schaftlänge, sinnvolles Toe Hang, korrektes Setup und eine verlässliche Ausrichtung. Mit wenigen Anpassungen und gezieltem Training kannst du deine Längenkontrolle deutlich verbessern.

Wenn du einen strukturierten, prozessorientierten Ansatz verfolgst, bringt dir ein Putter Fitting sofort spürbare und messbare Vorteile.

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